ToolBox exclusiv

Überlegungen

Das Loch hinter dem Federbein hat mich schon immer etwas gestört und für die Unterbringung von Kleinigkeiten wie z.B. eine Brille, Schlüssel, Werkzeug, Kleinkram fehlt der Platz bei dem Cruiser.

Es gibt diverse Zulieferer die eine so genannte Tool- oder Rohrbox anbieten. Aber der Preis von 369,-- € schreckte mich davor zurück. Also packte mich der Ergeiz und ich dachte mir, dass ich meine technischen Fähigkeiten testen müsste. Eine Toolbox muss her, aber besser wie die angebotenen.

Aber eins vornherein - die notwendige Ausstattung, wie eine Drehbank und Schweißgerät muss vorhanden sein.


 

Maße

Als erstes begann ich den Durchmesser zu ermitteln, es sollte noch Platz zum Federbein bestehen, und da ich diese Box nicht aus dem vollem Material drehen wollte musste es ein gängiges Rohrmaß sein. Das ergab das Rohr mit Außendurchmesser 61 mm und einer Gesamtlänge von 230 mm.

 

Öffnungen

Bei den seitlichen Deckeln legte ich besonderen Wert auf die Gewinde. Normale Gewinde sind im Winkel von 55° oder 60° geschnitten und spitz. Diese Gewinde sind sehr schmutzanfällig, dadurch bedingt schwergängig und neigen zum festsetzen. Aus diesem Grund entschloss ich mich das ein Rundgewinde, auch Milchrohrgewinde genannt, zum Einsatz zu kommt.

  

Fertigung

 Als erstes sägte ich das Rohr auf die gewünschte Länge und drehte es an den  Enden etwas an.

Rundgewinde können ohne einen besonderen Drehstahl nicht auf der Drehmaschine geschnitten werden. Also kaufte ich mir zwei Anschweißbuchsen NW 40 und drehte diese maßgerecht so, das sie auf die abgesetzten Rohrstutzen passen. Die abgedrehten Buchsen wurden anschließend mit dem Rohrstutzen innen verschweißt, so dass von außen keine Schweißnähte sichtbar sind.

Als nächstes bog ich aus einem abgesägten Stück Rohr eine Befestigung und passte die Halterung an der Befestigung unter dem Sitz an. Nach der Anpassung wurde der Bügel geschliffen, poliert und mit dem Rohr verweißt.

Die Deckel sind handelübliche Blinddeckel NW 40, die außen um 5 mm abgedreht und mit 2 Rillen versehen wurden. Auf der Stirnseite wurde ebenfalls eine Rille von 3 mm eingedreht und eine Aussparung von 27 mm für das BMW-Logo vorgesehen. Die Rillen habe ich zwecks Auflockerung und Gewichtseinsparung angebracht. In der Innenseite der Deckel sind die Rundgewinde schon vorhanden. Am Ende des Innengewinde habe ich eine Rille zum Einlegen eines O-Ringes zwecks Abdichtung eingedreht. Das ganze wurde geschliffen und poliert.

Das ganze Rohrstück wurde geschliffen und poliert und darf sich jetzt ToolBox nennen. Um ein leichgängiges Auf- und Zuschrauben sicherzustellen müssen die Gewinde  ebenfalls beidseitig gut poliert werden.

Nach Fertigstellung der ToolBox wurden die BMW-Logos mit Silikon in die Aussparung geklebt und die Box an dem Cruiser befestigt.

Hier sieht man in die Box.

Und hier ist das fertige Exemplar montiert zu sehen. Ich finde es ist mir gut gelungen und bin auch ein wenig stolz.

 

Fazit

 Für ca. 60,-- € Materialeinsatz und etlichen Arbeitstunden habe ich eine wasserdichte, schöne, nicht gerade großes, aber nützliches Ablagefach für die Kleinigkeiten die man so benötigt.

Die Box ist wasserdicht bis 100 m, alles ist aus Edelstahl (1.4403) gefertigt und nur geeignet für Cruiser mit Federbein ohne Ausgleichsbehälter.


Idee, Ausführung, Beschreibung und Bilder stammen vom TomCruiser 6/2003