Reifen

Von BMW sind werksseitig folgende Reifentypen für die R1200C freigegeben (in den Fahrzeugpapieren eingetragen):

Hersteller Vorne Hinten Kommentar
Bridgestone 100/90-18 56H sl, BT35F, 2,2 Bar 170/80-15 77H sl G544, 2,5 Bar Sehr guter Reifen mit neutralem Fahrverhalten. Nicht zufriedenstellend ist allerdings die Haltbarkeit - bei mir hielt der Vorderreifen nur ca. 5500 km und der Hinterreifen nur 8500km - bei einer (wie ich glaube) sehr "zivilisierten" Fahrweise meiner Meinung nach zu wenig (wer im Internet sucht findet auch Cruiser Besitzer, welche ihren Bridgestone Hinterreifen schon nach 4500 km abgefahren haben - es finden sich allerdings auch Amis, die nach 10000 Miles noch Profil drauf haben)
Michelin 100/90 - 18 56H Tarmac, 2,2 Bar 170/80 - 15 77H Tarmac, 2,5 Bar wenn der Tarmac nicht in den Fahrzeugpapieren eingetragen ist, muss man das Reifenpaar vom TÜV eintragen lassen. Die Freigabebescheinigung findet Ihr bei BMW
Michelin Commander 100/90-18 56H TL/TT Commander 170/80-15 M/C 77H TL/TT wenn der Commander nicht in den Fahrzeugpapieren eingetragen ist (was vermutlich bei allen Modellen vor EZ 2003 der Fall ist), muss das Reifenpaar vom TÜV eintragen werden oder man muss die Freigabebescheinigung mitführen. Die Freigabebescheinigung findet Ihr bei BMW
Metzeler ME 88 MarathonFront
100/90-18 56H, 2,5 Bar

6.2003 nicht mehr lieferbar

ME 88 Marathon 170/80B15 M/C 83H TL, 2,90 BAR

6.2003 nicht mehr lieferbar

Sehr wuchtig aussehender Reifen mit guter Haltbarkeit. Gutes Fahrverhalten, vielleicht etwas empfindlicher bei Splitt/Kieseln als der Bridgestone. 
Metzeler ME 880 Marathon Front 100/90-18 M/C 56H TL, 2,5 Bar ME 880 Marathon 170/80B15 M/C 77H TL, 2,90 BAR Lange hat es gedauert: Im Dezember 2002 ist endlich die Freigabe für den ME880 erteilt worden.

Die Unbedenklichkeitsbescheinigung findet Ihr hier

Metzeler Mischbereifung ME88/ME880 Metzeler hat es geschafft auch eine Freigabe für eine Mischbereifung zwischen den (nicht mehr lieferbarem) ME88 und dem ME880 zu erreichen.

 Die Unbedenklichkeitsbescheinigung findet Ihr hier

Avon 100/90-18 56H TL AM 41 Venom 170/80 - 15 83H TL AM 41 Venom Die Unbedenklichkeitsbescheinigung findet sich auf den Avon Seiten


Der Reifenwechsel

Natürlich kann man seine Reifen bei BMW im Rahmen der normalen Wartung wechseln lassen - ebenso gut (und oft preiswerter) wechselt jedoch auch der örtliche Reifenhandel Motorradreifen. Dieser bevorzugt (zumindest in meiner Gegend) allerdings ausgebaute Reifen, was im Hinblick auf die Schwierigkeiten den Cruiser ohne Hauptständer bzw. Unterzüge aufzubocken durchaus verständlich ist. Ach ja, und achtet darauf, dass der Reifenhändler ansehnliche  Wuchtgewichte verwendet (am besten die alten vorher selber abnehmen, einmal habe ich erlebt, dass er einfach "dazugepappt" hatte) und natürlich auf die Laufrichtung aufpasst.

Reifenpreis

Die Preise für Reifen und Reifenwechsel differieren oft stark. Einen guten Anhaltspunkt für den Preis der Reifen kann man bei http://www.reifenversand.com/ bekommen (in der Regel wird der lokale Reifenhandel bzw. BMW Händler etwas teurer sein). Nach meinen Erfahrungen unterscheiden sich  im Reifenhandel insbesondere auch die Preise für die Montage (Montage, Wuchten, Entsorgung Altreifen) sehr stark - daher immer den Gesamtpreis vergleichen.

Vorderrad ausbauen

Sofern man sich im Besitz eines Montageständers befindet ist jedoch der Ausbau der Reifen sehr einfach. Cruiser auf den Montageständer, dann:

  1. Beide Bremssättel (je zwei 8mm Imbusschrauben) abbauen. Bremssättel mit Draht. o.ä. an die Standrohre hängen (Achtung: Vorderradbremse bei ausgebauten Bremssätteln nicht betätigen. Falls man das nicht sicherstellen kann, Brettchen in Bremsscheibendicke in die ausgebauten Bremssätteln einlegen). P.S: Einen Bremssattel alleine ausbauen reicht leider nicht um das Rad rauszukriegen.
  2. Befestigungsschraube B  (links "in der Achse", 17mm Schlüssel) öffnen
  3. Die beiden Klemmschrauben A  (Klemmen die Achse in den Standrohren fest, 6mm Innensechskant) lösen
  4. Steckachse herausziehen, Abstandsstücke links und rechts vom Rad herausnehmen
  5. Rad herausnehmen

 

Vorderrad einbauen

  1. Rad und Abstandsbuchsen einbauen, Steckachse dünn mit Molykotepaste bestreichen und einschieben
  2. Befestigungsschraube B (links "in der Achse", 17mm Schlüssel) festziehen (30Nm)
  3. Bremssättel einbauen (Drehmoment Innensechskant 40Nm)
  4. Gabel mehrmals kräftig einfedern - dabei sollte das Motorrad aber nicht mit der vorderen Bremse gehalten werden! Besser ist es z.B. das Vorderrad an einer Wand anstehen zu lassen
  5. Die beiden Klemmschrauben A (Klemmen die Achse in den Standrohren fest, 6mm Innensechskant) festziehen (20Nm)
  6. Abstand des ABS Sensors prüfen. An dem ABS Zahnkranz ist eine Stelle (meist mit weißer Farbe) markiert, an dieser sollte der Abstand zum ABS Sensor 0,45 bis 0,55 mm betragen. Diese Entfernung wird mit Distanzblechen eingestellt. (P.S.: in der Regel ändert ein Radausbau den ABS Abstand nicht, also keine Panik)

Hinterrad ausbauen

  1. Radschrauben lösen - Rad abnehmen (schon toll, so eine Einarmschwinge ;-)
 

Hinterrad einbauen

  1. Anlageflächen säubern, Radschrauben nicht ölen oder fetten, einfach nur abwischen.
  2. Rad aufsetzten, Radschrauben über Kreuz anziehen (zuerst mit 50Nm, dann endgültig mit 105Nm)

Mit neuen Reifen die ersten Kilometer vorsichtig fahren bis sich die volle Haftung ausgebildet hat.