Beiträge von Ritchie

    Hello Volker


    BMW müsste dir das anhand der Fahrgestellnummer sagen können. Ulli hat Recht, und manchmal ist auch Feuchtigkeit im Spiel (oder Kombipaket).

    Eine Tiefentladung beschädigt eine Batterie immer; die Qualität/ Bauart entscheidet nur wie lange sie noch weitermacht. Gegen längere Standzeiten hilft nur ein Erhaltungsladegerät oder ein Unterspannungsrelais mit anschliessender Starthilfe, Victron z.B. wären nicht schlecht.


    Eine normale DWA zieht im unteren zweistelligen Milliamperebereich, und schaltet sich oft bei Unterspannung ab.

    Zum Überbrückungsproblem; wenn die Stromquelle nicht begrenzt und die Elektrik in Ordnung ist vermute ich, dass deine Batterie so schwer beschädigt ist dass sie quasi kurzschliesst und die Leistung verheizt. Dabei wird massiv Wasserstoff freigesetzt (explosiv).

    Du wirst nicht drum kommen, den Tank abzubauen, die Batterie muss ja eh ersetzt werden. Bei neuer Batterie würde ich mal ein Amperemeter dazwischen hängen, und schauen ob im Stand Strom abfliesst. Vorher kannst du ja kurz die Massepunkte durchmessen. Bei abgehängter Batterie kannst du auch eine Niederohmmessung zwischen 31 und Rahmen machen.

    Wenn du den Tank weg hast, vergiss nicht gleich vorzusorgen und entweder eine Ladesteckdose nachzurüsten oder ein Anschlusskabel (mit Vorsicherung) für ein Erhaltungsladegerät.



    Gruass Ritchie

    Die Befüllschnittstelle wurde teilweise mit Loctite verklebt, teilweise nicht. Wo der Cut war, weiss ich nicht.


    Loctite hochfest fängt bei 150°C an zu lösen. Wenn du die Schnittstelle mit einem Heissluftföhn punktuell erwärmen und den Sattel rundum bisschen kühlen kannst gehts.

    Würde im Zweifel den Sattel ausbauen, wegen den Kräften auf Führungsbolzen und Aufhängung.

    Vielleicht wäre der Wechsel von den Bremskolbendichtungen im gleichen Zug sinnvoll, wenn die alt werden fangen die Beläge gerne an an der Scheibe zu schleifen. Gibt ein original BMW-Kit von Brembo, kostet laut mir "ca. 35,- pro Sattel".

    In dem Fall könntest du den Sattel dann einfach in einem alten Backofen (Bremsflüssigkeit ist giftig) bei 200°C leicht anbraten.

    Gruass Ritchie

    Hallo Klaus


    Deiner Beschreibung nach würde ich unbedingt das ABS auslesen lassen, damit du genau weisst was es denn zu reklamieren hat. Denn wenn du die Batterie bereits ausschliessen konntest, bringt dir das Umhängen der ABS-Speisung auch nichts. Im Gegenteil, die Verantwortung die durch das Abändern von sicherheitsrelevanten Funktionen wie Teilen von Bremssystemen an den "ausführenden Schrauber" übergeht, ist kollateral.


    Zur technischen Frage, ich rate absolut davon ab Speisung des ABS vom Abblendlicht zu nehmen. Ich persönlich fände das höchst unsachgemäss weil es keine Verbesserung der Sicherheit, sondern eine Verunbesserung wäre. Grund:

    - Das ABS funktioniert nur, wenn das Licht an ist. Stell dir vor jemand fährt damit, der der Maschine nicht kennt, z.B. Mechaniker oder Handänderung, und es passiert was. Bestimmte ABS-Systeme haben nach Ausfall nur noch 10% Restbremsvermögen über die Bremshebel.

    - Die Schaltung ist nicht bruchsicher. Das bedeutet, beim Versagen von anderen Komponenten fällt das ABS sponti mit aus, und zeigt auch keinen Fehler an weil stromlos. Sicherheitsrelevante Einrichtungen sind immer technisch so ausfallsicher und unempfindlich als möglich zu konstruieren.


    Anhand vom Modelljahr würde ich übrigens eher vermuten, dass ein ABS II verbaut ist. Die hatten so ihre Macken, ein Grund mehr das seriös prüfen zu lassen.


    Gruass Ritchie

    Du hast Recht, frage mich wie schwer man es den Endkunden überhaupt machen will. Mit den Bestellnummern lässt sich ja wenig Unfug treiben, die führen doch auch wieder irgendwo zu BMW. Bedeutend mehr Murksereien dürften auf fehlendes Spezialwerkzeug als auf Vorhandenes zurückzuführen sein :thinking_face:

    Vielleicht wäre es die zielführendste Strategie einen eigenen Nummernkatalog zu erstellen. Mein Nummernvergleich war ein bewusster Schritt in diese Richtung :shushing_face:

    Danke für die Hilfe Jonker :smiling_face:
    Du hast uns wahrscheinlich falsch verstanden. Die von dir gesuchten Nummern sind die Werkzeug-Nummern (siehe auch meinen ersten Post).
    Bestellen kannst du damit garnichts.


    Lutz, und sicher nicht nur er suchen die Regel, wie diese Werkzeugnummern in bestellbare 833 xxx xxx xx-Nummern umgesetzt werden.

    Bzw. BMW Werkzeug-Kataloge. Alles, was in den Online- Ersatzteilkatalogen nicht drin ist.


    Gruass Ritchie

    An den blau eingelaufenen Sitzen sieht man gut wie die Lager gefressen haben :face_with_open_mouth: Das kann wie von dir erwähnt durch Anrosten passieren, auch durch Beschädigungen vom Lager, zu wenig/ gealtertem Schmierstoff, oder Feuchtigkeit, die das Fett zersetzt. Die Lager erwärmen sich, verkanten/ blockieren und die Welle reisst an den schwächsten Punkten auseinander.

    Was wird denn am Kardan mit Staburags geschmiert?

    Ganz wichtig nicht nur die Wellenflansche, sondern vor allem die Längsverzahnung der Welle :winking_face: Wenn die hängt, wegen falschem Fett verklebt oder sogar anrostet kann die Welle beim Einfedern die Längenänderung nicht mehr ausgleichen und es geht Hebeldruck auf die Getriebe- und HAG-Lager. Die sind nicht unbedingt gebaut für Axialbelastung und verabschieden sich.


    Was mich sehr stört, ist das BMW keine Markierung auf der Welle angebracht hat in welcher Position sie gewuchtet wurde. Wenn man die Welle also nach Werkstatthandbuch von hinten zusammensteckt, kommt es je nach Positionierung der Kreuzgelenke zueinander allenfalls zu massiver Umwucht.


    Hatte selbst eine Kardan von der 1200C, mit 30 000 drauf. Die hatte satte Rastpunkte, habs zuerst nicht geglaubt! :fearful_face: Und zwar immer genau 0° zur Welle, also unmöglich Standschäden. Eine Frage der Zeit, bis so ein Lager frisst, sehr uncool. Wenn ich wetten müsste, dann auf leichte Verformungen des Lagersitz von den Fixierpressungen, die sich erst mit ein paar Kilometern herausgearbeitet haben.

    Auf jeden Fall habe ich entschieden mir den gleichen Fehler nicht nochmal einzubauen, und habe die Welle zu einem professionellen Instandsetzer gebracht. Habe dann gleich noch zwei von hinten durch den Kardantunnel sichtbare Fräsungen an den Linearteilen angebracht, wie die Wellenteile aufeinander gewuchtet wurden.


    Gruass Ritchie

    Hello Mark


    Hast du die Elektroschema und ein Messgerät? Den Kabelbaum zu ersetzen ohne den Fehler gefunden zu haben, ist wahrscheinlich wenig zielführend. Ohne Messungen bist du im Zufallstrefferbereich.


    Gruass Ritchie

    Hallo Lutz


    Ich habe mit einem Notizblock rauf und runter gegoogelt und gegenverglichen. Eine Vergleichsliste oder Umrechnungscode habe ich nicht.

    Vollständige Listen kann dir denke ich nur der :smiling_face: unter der Hand geben.


    Die einzige mir bekannte Seite, die die Bestellnummer mit der Werkzeugnummer in Zusammenhang bringt ist:

    BMW Motorcycle Parts | Catalog Parts Online | MAX BMW Motorcycles

    Dort lassen sich auch modellspezifisch Werkzeuge und Zubehör mit entsprechenden OEM-Nummern filtern. Leider nur die, die verfügbar sind.


    Hoffe, da kann jemand anders besser weiterhelfen und das Puzzle vervollständigen.


    Schöna Gruass,

    Ritchie

    Ich will an dieser Stelle technische Informationen bereitstellen betreffend dem Wellendichtring von der Getriebeausgangswelle.

    Sicher bin ich nicht der erste, und mit grosser Wahrscheinlichkeit auch nicht der letzte dem der fehlende Hinterschliff (oder Setzanschlag) vom Dichtringsitz zu schaffen macht. Die kleine Gemeinheit ist dass man das erst sieht wenn der Dichtring gezogen ist; und direkt hinter dem Dichtring eine Ölbohrung in der Welle liegt (PDF Skizze Anhang). Ein falsch oder zu tief (zu nah an der Ölbohrung) gesetzter Dichtring bewirkt einen konstanten, leichten Ölverlust. Will man kein Risiko eingehen, heisst erst mal Schrauberstopp.


    Speziell für diesen Dichtring gibt es ein BMW-Werkzeug, das genaugenommen aus zwei Teilen besteht: "Schlagdorn" und "Schlupfhülse". Die Hülse sorgt für eine saubere Zentrierung und axiale Führung vom Schlagdorn ohne Verkippeln, ausserdem dass der Dichtring beim Setzen nicht am Wellenabsatz beschädigt wird. Mit dem Werkzeug wird der Dichtring gesetzt, und "sitzt dann so tief, wie er sitzt" - bzw. das von BMW vorgesehen ist (übrigens exakt bündig mit dem Absatz im Gehäuse, siehe Skizze). Ich habe anschliessend nur noch nachgemessen dass er exakt quer zur Welle sitzt und paar Zehntelmillimeter nachkorrigiert.

    Die Verwendung nur vom Schlagdorn alleine ohne Schlupfhülse empfehle ich nicht, weil er zuviel Spiel im Gehäuse hat - und durch fehlende Führung ein schräges Setzen durch Abrutschen möglich ist!



    Alle anderen Dichtringe kann man mehr oder weniger halbwild wechseln. Meiner Meinung ist aus zwei Gründen dringend empfohlen, für diesen Dichtring ein passendes Werkzeug zu benutzen:


    1. Korrekte Setztiefe: Der Dichtring läuft wieder da, wo der Alte gelaufen ist. Ausserdem ist die Gefahr nicht da, dass er über die Ölbohrung in der Welle rutscht.


    2. Gerade und exakt rechtwinklige Positionierung zur Achse. Wenn man den Dichtring von Hand mit Durchschlag oder mit schlecht passenden Werkzeugen setzt ist das Risiko da, dass er leicht oval, wellig oder schräg auf der Welle sitzt. Was von Auge manchmal kaum feststellbar ist. Die Dichtwirkung und Lebensdauer über längere Zeit wären nicht gewährleistet.


    Mit angehängter Skizze kann sich jeder halbwegs spontan selbst helfen, der Zugang zu einem Drehbank hat. Originalwerkstoff ist Konstruktionskunststoff schwarz feingedreht.


    Alternativ kann man die Werkzeuge kaufen, ich habe sie bei BMW Baum bestellt (http://www.baum-bmwshop24.de )


    Werkzeug-Nummer

    in Werkstatthandbuch - Teilenummer BMW - Bezeichnung - Preis

    23 4 731 - 83300401865 - Schlagdorn - 24.61 E

    23 4 732 - 83300401866 - Schlupfhülse - 18.29 E



    Schraubergruss,

    Ritchie

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